Monatsarchiv: Juni 2012

Sommernacht

Ach ja, lange Sommerabende. Gleich 5 min von mir gibt es eine winzigen Park, wo die Luft frischer und der Straßenlärm nicht allzu laut ist. M. und ich steckten eine Decke und Backgammon ein und pilgerten dahin. Die Luft war lau. In der Ferne spielten Hunde. Noch ferner saßen die Besitzer.
M. und ich vertilgten Nektarinen und öffneten unsere Getränke und das Spielbrett. Ich hab gewonnen. Diesmal. Als es anfing zu regnen, bauten wir mit unseren Schirmen eine Art Zelt und guckten mal, wie lange das gut geht. Es war ja warm. Neben uns kletterte ein frischentstandener Junikäfer die Grashalme hoch. Sah aus, als ob er es nicht schaffen würde. Aber nach einer Weile brummte er mit einem für seine Jugend überaschenden Bass davon.
M. und ich entschieden später, noch im Spätkauf eine Melone zu kaufen. Das gehört dazu zu so einer Sommernacht. Die perfekte Zeit, melancholische Melodien zu erfinden.


KB im KB

Am 28.6.12 KB im KB gehabt. Klingt wie ’ne Krankheit, ich weiß, aber ist was Gesundheitsförderndes. Dan Kahn und ich veranstalten das einmal im Monat. KB im KB ist die Abkürzung von Klezmerbund im Kaffee Burger.

Ich spielte als Vorband mit meinem Kollegen Fabian Schnedler von 20:30 an, wohl wissend, dass 20:45 das Halbfinale startet. Entsprechend wenig Publikum war da. Aber Fabian und ich hatten einen guten Flow. Und auch wenn das Kaffee Burger dunkel, alt und hipp ist, konnten Fabian und ich uns sehr gut eine Stunde in anderen Welten bewegen. Und das trotz brummender Endstufe und rauschender Lüftung.

Nach uns 22:00 startete dann KlezFactor. Die Band um Mike Anklewizc hat in Europa andere Mitglieder als in Kanada, wo der Chef herkommt. Vor allem Dea Szucs an der Geige läßt mich dahinschmelzen. Was für ein Ton, was für ein Groove. Überhaupt war die Band sehr funky. Eine Stunde Musik zum Tanzen. Jedenfalls auf den ersten Eindruck. Wenn man sich aber wirklich danach bewegte, stolperte man über eine Reihe verwirrender Rhythmus-Umstellungen. Sehr aufgefuchst die Arrangements. Coole Soli. Und die 11/8tel waren erste Klasse.

Da Dan Kahn nicht da war, fühlte ich mich sehr allein verantwortlich für das Wohlergehen meiner musikalischen Gäste. Ich fand mich in der Rolle eines Conférenciers wieder. Auch lustig.


Neue Mühle Dahmetal

Am 22.6.12 fuhr ich mit Jalda Rebling für ein Konzert nach Dahmetal. Die Neue Mühle Dahmetal lud ein zu Musik, Wein und Kerzenschein. Ein wunderbarer Ort. Das Gemäuer atmet Historie und die Gastgeber geben sich erfreulicherweise nicht mit dem Pflastern eines neuen Eingangsbereichs ab, sondern investieren ihre Zeit lieber in Ziegen, Gemüsegarten und Konzertveranstaltungen. Die Ziegen sind handzahm und neugierig, die Hunde sehr sozial. Sogar die Ponnys sind entspannt und machten keine Anstalten mich zu beißen. Hochromantisch eine ehemaligen Scheune als Veranstaltungsraum. Man sieht das Dachgebälk. Die Wände sind zum Teil offen, also nicht geeignet für den Winterbetrieb, aber sie sind wunderbar in einer langen Sommernacht. Ziegenkäsehappen und Wein, alles bezahlbar, komplettierten den Abend.

Das Publikum setzte sich aus Fussballverweigerinnen zusammen. Ja ja, Deutschland gegen Griechenland hätte ich auch geguckt, wenn ich nicht gerade auf einer Bühne zu tun gehabt hätte… Leider wurde relativ wenig mitgesungen. Die Nigns, die Jalda Rebling aus dem Lin-Jaldati-Archiv mitgebracht hatte, sind wirklich dazu gedacht, gemeinsam gesungen zu werden. Aber ich kenn das schon. Meist muss man sehr deutlich sagen, dass das Konzertpublikum nicht leise zu sein hat. Nach der Pause (und nach mehr Wein) wurde es besser.

Der neue Verein Neue Mühle Dahmetal ist noch nicht in trockenen Tüchern. Er verdient alle Unterstützung, die man geben kann. http://www.neue-mühle-dahmetal.de/

Gestreichelte Katzen: keine


Hallo

Hallo, ich habe festgestellt, dass Webseiten und die üblichen solzialen Netzwerke nicht so ganz die Podien sind, auf denen man in ausufernder Weise seine Gedanken über Gelebtes und Erlebtes aufschreiben kann. Nein, wirklich, ich habe das Gefühl, mit solchen ungefragten Erzählungen der Menschheit eher lästig zu fallen, als einen weiteren interessanten Punkt zu ihrem Leben hinzuzufügen. Hier nun erfülle ich mir den Wunsch, eine Art Tagebuch zu versuchen. Viel Spaß.