Sher on a Shier in Hofheim und Castrop-Rauxel

Habe ein Wochenende mit „Sher on a Shier“ hinter mir. Und ich kann nicht sagen, dass es unanstrengend gewesen ist. Es gab aber zur Belohnung eine Menge musikalischer Erfüllung.
Mittwoch schon traf sich ein Teil von „Sher on a Shier“ in D., dem Wohnort unserer Flötistin, die vor einigen Jahren beschloss zum Ausgleich auch Bassistin zu sein.
Wir probten.
Am Donnerstag kam auch die Klarinettistin dazu und wir probten.
Freitag weitergeprobt.

Am Nachmittag unsere Sachen gepackt und nach Hofheim gefahren für ein Konzert im Schlosshof. Da es aber schon seit zwei Tagen regnete, wurde das Konzert in die Stadthalle von Hofheim verlegt. Naja, da ist die Athmosphäre nicht halb so romantisch, aber wenigstens war es trocken.
Der Tontechniker war übrigens ausgesprochen erfreulich. Wir, als meist unverstärkt spielende Band, sind Mikrofone nicht gewohnt. Dieser Tontechniker stellte aber welche so unaufdringlich vor und neben die Bühne, dass wir das Gefühl hatten, sie wären gar nicht da.
Im Konzert stellte sich überaschenderweise der „Flow“ schon mit den ersten Tönen des ersten Stückes ein. Mit „Flow“ meine ich den Zustand, der eintritt, wenn man so konzentriert in eine Sache vertieft ist, dass man die Zeit vergisst. In einem guten Konzert passiert mir das meist ab dem dritten Stück. Hier nun waren wir alle (ich hab hinterher gefragt) sofort dabei.
Sehr schön fand ich auch, dass es statt des üblichen Blumenstraußes eine Flasche Wein gab. Die verwelkt nicht auf dem Weg nach Hause. Ich glaube, Hotelangestellte bekommen eine ganze Menge Blumensträuße, die von irgendwelchen Bands im Hotelzimmer „vergessen“ werden.

Am Samstag dann spielten wir auf einer Hochzeit in Castrop-Rauxel. Ein Fan von „la’om“ engagierte uns. Er suchte im weltweiten Netz nach Spuren von meiner ehemaligen Band „la’om“, die sich 2001 (!) auflöste und fand meinen Namen. Nun ja, „la’om“ konnte ich nicht wieder zusammenrufen. Ich bot ihm stattdessen „Sher on a Shier“ an.
Und da kamen wir gestiefelt und gespornt gegen 19:30. Wir waren für die Musik nach dem Abendessen bis kurz nach dem Mitternachts-Snack zuständig. Nun, ich habe schon eine Menge erlebt, aber noch nie, dass eine Hochzeit im Zeitplan bleibt.
Also warteten wir.
Und warteten.
Und warteten.
Und warteten.
Und wenn man 23:30 anfängt zu spielen, kann man nicht gleich Mitternacht wieder aufhören. Wir spielten also bis 2 Uhr. Was waren wir fertig hinterher. Es ist ja nicht nur, dass man so lange wartet oder dass es so spät ist. Es ist auch so, dass man sich für einen Auftritt in eine Art Grundspannung bringt, damit jeder aufmerksam und spielbereit und sehr sehr konzentriert pünktlich dabei ist. Und bei dieser Hochzeit haben wir zweieinhalb Stunden in diesem Zustand verbracht, bis es endlich losgehen konnte. Das war sehr anstrengend.

Das Hotelzimmer für die letzten Stunden der Nacht war übrigens überaschend angenehm. Nichts besonderes, aber kein stinkender Weichspüler in der Wäsche und Fenster, die den Namen Schallschutzfenster auch tatsächlich verdienen.

Gestreichelte Katzen: wieder keine, obwohl ich einige gesehen habe.


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